Aaron36 schrieb:
„Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und ein Malzeichen annimmt an seine Stirn oder an seine Hand, so wird auch er trinken vom Wein des Grimmes Gottes, der unvermischt im Kelch seines Zornes bereitet ist; und er wird mit Feuer und Schwefel gequält werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch ihrer Qual steigt auf in alle Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeten, und wenn jemand das Malzeichen seines Namens annimmt.“ (Off. 14, 9-11)
In einem anderen Thread, in dem es um den heiligen Zorn ging, sagtest Du, dass Gott kein strafender Gott ist. Hier wird er aber als so zornig behauptet, dass er Menschen mit der denkbar, nein, eigentlich mit der für Menschen gar nicht geistig nachvollziehbaren sadistischsten Strafe bestrafen will, dem ewigen Leiden in Feuer und Schwefel.
[/quote]
Hallo Peter,
ich empfehle dir, mal folgendes Video anzuschauen auf bibelstream.org: Die Hölle - Gottes letzes Gericht
Thilo Bratke
----------------------------------------
Der Gedanke an eine ewig brennende Hölle macht vielen Angst. Andere glauben deshalb erst gar nicht an einen liebevollen Gott.
Doch was sagt die Bibel wirklich? Thilo Bratke erörtert diese Frage.
LG
Aaron 36[/quote]
Hallo Aaron,
ich hatte Deinen Beitrag vorgestern bereits zu beantworten versucht, aber mein Beitrag wurde nicht angepinnt. Also versuche ich es heute erneut.
Thilo Bratke hat sicher gute Absichten, die Aussagen in der Offenbarung des Johannes gewissermaßen weichzuspülen, um etwa Jesus von dem Verdacht zu befreien, dass er zuschaut, wie Menschen auf alle Ewigkeit mit Feuer und Schwefel gequält werden, wie das in Off. 14, 9-11 steht. Aber hat er denn nicht auch gelesen, wie die Offenbarung beginnt:
"Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was BALD geschehen muss" (Off. 1, 1)
Hat er nicht gelesen, dass Jesus das Letzte Gericht schon zu Lebzeiten seiner Jünger abhalten wollte:
„Denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun. Wahrlich, ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich.“ (Matth. 16, 27+28)
Das sollte doch alles DAMALS geschehen, vor fast zwei Jahrtausenden.
Man sollte nach meiner Meinung Bibelaussagen letztlich nur in ihrem Gesamtkontext zu verstehen versuchen. Natürlich kann man wie Thilo Bartke versuchen, einzig Off. 21, 1-5 in den Mittelpunkt menschlicher Hoffnungen zu stellen und etwa Off. 14, 9-11 den Sadismus zu nehmen, den etwa ich unmissverständlich aus solch einer Strafandrohung herauslese:
"Und ein anderer, dritter Engel folgte ihnen und sprach mit lauter Stimme: Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und ein Malzeichen annimmt an seine Stirn oder an seine Hand, so wird auch er trinken vom Wein des Grimmes Gottes, der unvermischt im Kelch seines Zornes bereitet ist; und er wird mit Feuer und Schwefel gequält werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch ihrer Qual steigt auf in alle Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeten, und wenn jemand das Malzeichen seines Namens annimmt." (Off. 14, 9-11)
Aber auch Off. 14, 9-11 wäre eine Weissagung Gottes - und der von Jesus als Leiter seiner Kirche auserwählte Petrus sagt nicht ohne Grund, dass die Weissagungen Gottes NICHT ausgelegt werden dürfen:
"Bedenkt dabei vor allem dies: Keine Weissagung der Schrift darf eigenmächtig ausgelegt werden; denn niemals wurde eine Weissagung ausgesprochen, weil ein Mensch es wollte, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben Menschen im Auftrag Gottes geredet." (2 Petr 1, 20+21)
Johannes hat demnach vom Heiligen Geist getrieben die Offenbarung Gottes geweissagt, also darf deren Text NICHT ausgelegt werden. Oder verstehst Du die Forderung Petrus anders?
Dass man jede Aussage der Bibel so verknoten und anders auslegen kann, dass etwas ganz anderes herauskommt, was etwa für mich eindeutig formuliert ist, kann ja nicht bezweifelt werden. Aber zumindest ich würde NIE bezweifeln, dass eine Macht, die aus dem Nichts heraus ein fertiges Universum mit vielen Milliarden Galaxien zu erschaffen imstande gewesen sein müsste, sich all ihren Geschöpfen völlig unmissverständlich offenbaren würde - wenn sie das denn wollte. Also müsste in der Offenbarung unmissverständlich stehen, was Gott weissagen wollte - wenn er dass denn gewollt hatte, was ich mir nicht vorstellen kann.
Gott hofft, er ist nichtfordernde Liebe und kein Richter, der mit der Ewigen Pein im Feuer Menschen auf alle Ewigkeit quälen will oder den Opfertod als lieblichen Wohlgeruch wertet.
Peter Zander