Seelische Verletzungen und Vergebung

Alle Menschen haben mehr oder weniger schwere seelische Verletzungen in ihrem Leben erlitten, hauptsächlich in der Kindheit.
Darunter fallen alle Lieblosigkeiten , unrechte Taten, Gewaltanwendung, Mißbrauch, und vieles mehr.
Als Kind oder Jugendlicher gelingt es kaum jemandem solche Erlebnisse richtig zu verarbeiten und zu bewältigen.
Meistens ist man in seiner religiösen Entwicklung auch nicht so weit, das man soetwas mit Gottes Hilfe bewerkstelligen kann.
Diese inneren Verletzungen prägen die Persönlichkeit nachhaltig, auch dann, wenn sich der Mensch schon längst Gott zugewandt hat und in der Religion Geborgenheit und Hilfe sucht.

Im Vaterunser lehrt uns der Herr mit dem einfachen Satz..........vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern........, wie Heilung stattfinden kann.

Also zuerst muß die Vergebung in uns freigesetzt werden, sodann geschieht Heilung der inneren Verletzungen und Vergebung unserer Schuld.

Wer aus tieftstem Herzen vergeben kann, erlebt eine Befreiung und Heilung seiner seelischen Schmerzen , und nicht selten auch seiner daraus resultierenden Krankheiten, dass er sich wie neu geboren fühlt.

Dann bricht die Mauer, die aus Angst vor neuen Verletzungen ums Herz gebaut wurde und die vergebende Liebe Gottes kann nun einen Ausgang finden.

Sie bewirkt, dass der Mensch aufhört , andere Menschen in die Schuld zu setzen, indem er niemanden mehr verurteilt und sogar auch nicht mehr beurteilt nach seinem eigenen Gerechtigkeitsdenken.

Denn die vergebende Liebe Gottes lehrt den Menschen, dass wir vor Gott alle Sünder sind.
Der Herr zeigt uns, wenn wir bereit sind unseren Schuldigern von Herzen zu vergeben wie seine Liebe beschaffen ist.

Die Vergebung aus dem Herzen ist kein Lippenbekenntis, sondern eine Bereitschaft die keinen Groll und keine Bitternis im Herzen zurücklässt.

Jesus vergab am Kreuz indem er sagte.........Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun......

Folgt der Mensch dieser einfachen Lehre von Vergebung, dann wird er in der Seele gesund und in vielen Fällen erfolgt auch die körperliche Gesundheit.

Ja, so einfach ist es eigentlich, wenn der Mensch bereit ist, auf sein Recht, sein Ego zu verzichten.

ich finde vergebung ist keine lehre.
vergebung kann nur durch Gottes liebe geschehen, wenn wir den anderen mit Gottes liebenden augen sehen.
aus uns selbst heraus zu vergeben ist unendlich schwer, besonders wenn seelische wunden in uns sind....
manche wunden eitern und werden zu hässlichen narben, die uns immer wieder an die alten verletzungen erinnern.

Also ich sehe es genau so wie maga.

Solange man nicht vergeben kann, verharrt man noch immer in der Opferrolle, was sich eben oft negativ (also krankmachend) auf Körper, Geist und Seele auswirkt.

Gott liebt uns, will unser Seelenheil. Deshalb sandte er ja Jesus mit seinen Vergebungsanweisungen. Es steht uns frei, diese anzuwenden. Nutzen wir es, spüren wie die heilsame Kraft daraus, wie maga ja beschrieben hat.

Vergebungsbereitschaft ist klar eine christliche Lehre von Jesus Christus. Jesus lehrte nicht nur im Gebet, dass Gott uns vergibt, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Jesus lehrte sogar ganz unmissverständlich, dass Gott uns vergibt, wenn wir vergeben. Können wir nicht vergeben, so wird uns auch Gott nicht vergeben.

Matthäus 6.14 und 15 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vegeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wir euch euer Vater eure Verfehlungen AUCH NICHT VERGEBEN.

Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass es wirklich sehr wirkungsvoll und heilsam ist, Verursachern von seelischen und/oder körperlichen Verletzungen innerlich zu vergeben.

´möchte es noch erweitern. Jesus sagt, wir sollen unsere feinde lieben und die segnen, die uns schlechtes wollen. wenn wir das können, erfahren wir einen frieden aber keinen hass gegenüber dem feind. das ist heilung, das ist der innere friede. ich glaube, das muss mit Gottes hilfe gelernt sein, aber es heilt den ganzen menschen.

Ein wesentlicher Faktor bei der Vergebung ist noch der, dass der Mensch auch sich selber vergeben soll/muß, wenn er die innere Befreiung erlangen, oder von Gott empfangen will.

Ich höre es immer wieder das gesagt wird,....ich hab ja vergeben, aber es geht mir eigentlich nicht besser.....
Da stimmt also etwas nicht, vom Kopf und vom Reden her ist schnell vergeben, aber im Herzen bleibt die Bitterkeit, und die quälende Erinnerung.

Der Mensch neigt sehr dazu, sich selber Vorwürfe zu machen, indem er sagt....ach hätte ich doch, oder nicht.........
Man nimmt es sich übel, dass man sich nicht so verhalten hat, dass die anderen einen hätten lieben und achten können. Darum wird sich so viel gerechtfertigt.
Es dreht sich also immer um das eigene Ich/Ego.
Da liegt der Hund begraben.

Vergebung ist also mehr, unendlich viel mehr als allgemein praktiziert wird.

Ich glaube, der Herr will uns bewußt machen, dass unsere menschlichen Sichtweisen und Handlungen nicht ausreichen, dass sie alle aus unserem Ich/Ego entstehen, und darum auch nicht zum Empfang der Vergebungsgnade taugen.

Vergebung hat also auch immer etwas mit Bewußtseinsveränderung , mit loslassen unseres Ich´s und unserem Gerechtigkeitsdenken zu tun.

Gottes Vergebung ist immer gegenwärtig, nur sollte uns auch begreiflich werden, wie wir sie empfangen können.

Das ist nach meiner Meinung der Prozess der Selbstverleugnung, von der Jesus sagt, .....jeder nehme sein Kreuz täglich auf sich, und verleugne sich selbst und folge mir nach.

Hallo, ich bin neu hier und ich finde die Beiträge sehr gut. Bin selber Christ seit jahren. Leider hab ich in der vergangenheit so einiges durchgemacht und da hat sich sehr viel Verletzungen Hass und Selbsthass angestaut. Ich hab in der vergangenheit viel gebetet und wollte davon loskommen nur irgendwie komm ich nicht los von diesem teufelskreis. Es heist da ganz klar und kras das Gott uns nur dann unsere Schuld vergibt wenn wir anderen und uns selbst vergeben könen. Ich frage mich ist da noch heilung für mich? Im moment fühl ich mich so das ich das nie schaffen werd. Obwohl es mich auffrisst und mir schon so viel im leben kaputt gemacht hat. Ich hab inzwischen keine lust mehr auf meinen Glauben weil ich irgendwie entäucht bin dass ich es nicht in den griff bekomm trotz aller meiner gebete. Könnt ihr mir vileicht weiterhelfen? Es sind Personen die mir fast mein leben lang sehr nah gestanden haben und mich dann irgendwann betrogen haben. Das kann ich nicht verkraften und verzeihen so sehr ich es auch gewollt habe. Das schlimste ist das die eine Person meine Beste Freundin war, mein ein und alles und die person die man Selenverwand nennen würde. Ich brach den kontakt zu ihr ab weil ich es einfach nicht mehr verkraften konnte aber jetzt ohne Sie ist ein riesengrosses loch in mein leben das nimand ausfüllt. Das geht jetzt schon vier jahre lang so. es ist so was von verwirrend, mal spür ich abgrundtiefen Hass und im nächsten moment könnte ich sie in die Arme schliesse, wie beschreibt man so etwas?

Vielen Dank für die lieben Worte von euch. Ich möchte und wünsche mir wirklich das es irgendwann vorbei ist und inzwischen weiss ich auch das es ohne Gottes Hilfe nie gehen wird. Da sind zu viele zu tiefe alte wunden. Davina du sagst ich sollte mit ihr reden. Ich krieg magenkrämpfe schon nur bei dem gedanke. Die sache ist die, wir haben oft immer wider darüber gesprochen. Und grad weil ich dann dieses Gefühl hatte es wird schon wider bin ich zu ihr gegangen um wider einen neuanfang zu wagen aber am nächsten Tag kam wieder alles hoch und ich konnte einfach bloss nicht mehr mit ihr reden geschweige den in die Augen schauen. Dadurch hab ich sie und mir nur noch mehr verletzt weil ich so unentschlosse war. Deshalb sagte ich mir irgendwann dan mal so jetzt ist schluss mach keinem mehr etwas vor zieh ein schlussstrich und lass in ihr nicht immer wieder neu die Hoffnung wecken wenn ichs doch nicht durchhalten kann.
Die sache ist die, Sie hat mich mit meinem damaligen Freund ne ganze weile betrogen, wie lange das lief weiss ich nicht mal so genau. Und zu dem zeitpunkt als sie mir alles sagte waren wir gerade zusammen gezogen. Im ersten moment kam mir und ihr der gedanke das jemand ausziehen würde aber zu guter letzt war das kompliziert etwas neues zu finden für fast ein ganzes jahr. Wir wohnten zu dritt, und der dritten person gegenüber war es auch ungerecht sie mit mehr miete geld hängen zu lassen. So wir haben dann noch sieben monate unter ein dach gelebt, es war die Hölle und ich weiss heute nicht wie ich es damals geschafft habe.
Das andre ist inzwischen ist mein damaliger Freund Christ geworden hat sich geändert und wir haben geheiratet. Ich kann es mir selber nicht erklären wie ich das kann, denn einen Menschen so sehr weiterlieben und mit ihm den rest meines Lebens teilen und die andre Person die mir genau so viel oder noch mehr bedeutet hat, hass ich aber es tut mir leid das ich sie verloren habe! Wegen mein Mann, ich hab damals ein jahr den Kontakt abgebrochen zu ihm, und er musste mich erst recht überzeugen das er sich geändert hatte und es ernst meinte mit seinem Glauben. Inzwischen hab ich dazu keine zweifel mehr und wir haben zwei wunderbare Ehejahre hinter uns. Ich kann mit ihm nur nicht über diese sachen reden geschweige denn irgendwie erwähnen, weil er es nicht versteht warum ich es noch immer nicht begraben habe (mit recht), er ist eben so, er nimt sich vor etwas schlimmes zu verzeihen auszulöschen und das ist bei ihm dann auch wirklich weg. Dafür bewundre ich ihm so sehr. Aber er hat für mich kein verständniss. So ich sitzte in der Ehe fest oft ist mir zum Heulen zu mute, oder tu es, kann ihm dann nur nicht sagen warum oder was mich so betrübt weil er dann nur nervös wird oder still ist und weggeht, will mit der geschichte nix mehr zu tuen haben.
Nur eine "kleine" erklärung warum ich diese Hassliebe empfinde.
Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben mit Gott und all dem vergeben, aber immer wieder rührt es mich doch irgendwo irgendwann an, und ich denke es ist nur Gottes Zeigefinger der mich daran erinnert das da noch was ist was ich aufräuemn muss und das er doch noch existiert, auch für mich!! Ich weiss, er ist ein wunderbarer Gott das er uns nicht hängen lässt ob wir ihm jetzt suchen oder nicht!!

hallo sajana,
ich kann dich gut verstehen, wir müßen oft entscheidungen treffen, du hast dich dafür entschieden zu heiraten, wir müßen auch gewisse lebensabschnitte abschließen, sonst holen sie uns immer wieder ein,
bist du in einer gemeinde, ?
da kann man sich auch mit glaubensgeschwister austauschen oder mit einen pastor oder pastorin darüber reden, und die bibel gibt viele antworten, die auch in unser leben hineinreichen,

einen lieben gruß
davina :

Hallo Sajana,

ich hab vor vielen Jahren ähnliches erlebt und war damals noch nicht gläubig, zumindest nicht in dem Sinne wie heute.
Ich habe aber damals erkannt, dass ich alle Wut und Enttäuschung mit den entsprechenden Gedanken anschauen muss.
Das heisst, ich habe sozusagen Selbstgespräche geführt, kein Blatt vor den Mund genommen, alles ohne Hemmungen rausgelassen wie ich es in mir gefunden habe.
Es gab für mich keine Skrupel, dass ich bestimmte Gedanken und Gefühle nicht haben sollte, weil sie Gott nicht angenehm sind.

Als die Luft sozusagen raus war, und mir nichts an Vorwürfen mehr einfiel, wurd es ruhiger in mir.
In diesem Zustand erkannte ich, dass man einem Menschen, egal wie sehr man ihn liebt nicht 100% trauen kann und auch garnicht soll.

Als Mensch neigt man zwar dazu, einem anderen voll zu lieben und zu vertrauen, aber bedenkt nicht, dass kein Menschen vollkommen ist.
Jeder hat Schwächen und Fehler und es bleibt nicht aus, den einen oder anderen zu enttäuschen.
An deinem und meinem Fall kann man erkennen, dass das Fleisch schwach ist, die Reue zu spät kommt und der Schaden oft nicht zu reparieren ist.

Das heißt nun nicht, jedem argwöhnisch zu begegnen, nein, sondern in den anderen nicht mehr reininterpretieren als er auch zu leisten fähig ist.

Vollkommene Vertrautheit, Geborgenheit, sich geliebt wissen, sind Eigenschaften, die nur beim Herrn zu finden sind, bei Menschen nicht, oder wenn doch, so ist es eine Zulassung Gottes, aber das ist nicht die Regel.

Denn nur dem Herrn können und sollen wir vollkommen vertrauen.

Es steht ja auch geschrieben,.......dass wir Gott mit ganzem Herzen, aus ganzer Seele und aller Kraft lieben ( vertrauen ) sollen.

Wenn man das auf einem Menschen ausübt, dann ist es nicht recht.

Überhaupt muß man immer seine Vorstellung von Liebe überprüfen und schauen, wo sie nicht verhältnismäßig ist, wo man mehr will, als möglich ist.
So kommt es dann auch nicht mehr vor, dass man aus einem Menschen Gott macht, der einen dann nur enttäuschen und kränken muß, weil er eben nicht Gott ist.

Das sind so meine Erkenntnisse die in mir die Heilung und den Frieden wieder hergestellt haben.
Ich bin dem Herrn für dieses Gnadenlicht sehr dankbar, und ich hoffe, dass du auch etwas damit anfangen kannst.

Herzlichen Gruß
maga

hallo Sajana,
Jesus sagt, wir sollen für unsere feinde beten. ich hatte es selber nie glauben wollen, aber das war die beste therapie. wenn man für seine feinde betet, merkt man, dass man immer tiefer vergeben kann. das gebet für feinde ist in erster linie für einen selber.
lg
allex