Wie wird man NachfolgerIn Jesu

Eigentlich sollten doch alle, die sich Christen nennen, in der Nachfolge Jesus stehen.

Denn nur wer Jesus Gebote hält, ist Jünger/Schüler von Jesus. Und das was Jesus lehrt, kommt nicht von Ihm persönlich, sondern von dem der ihn gesandt hat, also dem einzig wahren Gott.

Doch habe ich im Laufe der Zeit mehr und mehr in christlichen Gemeinden und Foren festgestellt, dass nicht das, was Jesus als gottgefälliges Leben lehrt und vorlebt als Erkennungsmerkmal seiner Nachfolge gelehrt wird, sondern heisst es oft: Hast du dich zum Glauben an Jesus bekehrt?

Ich hoffe, auch von euch einige Inputs zu erhalten, was nach eurem Empfinden auf eine glaubwürdige Nachfolge Jesu hinweist.

Besten Dank und lieben Gruss, evangelia

Im Alphalive Glaubenskurs wird gelehrt, dass man wahres Christsein daran erkennen würde, dass man täglich in der Bibel lese.

Ein Prediger in einer Freikirche meinte mahnend: Täglich Stille Zeit, also Bibellesen und über einen Text sinieren sei das Mindeste, was Gott von einem Christen verlangen könne. Gott würde nur durch die Bibel zu den Menschen reden und da würde doch jeder Christ sicher mindestens 20 Minuten täglich diesem wunderbaren Gott widmen, soviel müsse Gott doch einem wert sein.

Als ich ihn frage, ob er ausserhalb der Bibel den keine Worte Gottes vernehmen könne, wurde ich schroff zurechtgewiesen. Gott spräche nur durch sein Buch zu seinen Kindern. Solange ich die Kreuzigung Jesu nicht als Heilsplan Gottes annehmen könne, würde Gott mich sowieso nicht in seine Heilige Familie aufnehmen.

Ich weiss aber, dass Gott auch mich liebt und mich gerne dort einsetzt, wo ich meine Talente zum Nutzen Einzelner oder Mehrerer - nach seiner himmlischen Regie - einsetzen kann. Ist Gott denn nicht wichtiger, wie wir uns verhalten, also wofür wir uns ausgeben?

Da geb ich dir Recht. Meistens mündet ein gutes Thema in Grundsatzfragen um die Glaubwürdigkeit der Bibel oder in "Streit" über Glaubensansichten.

Ich finde es auch viel besser und interessanter über erlebtes und gelebtes Christsein zu sprechen.
Der Herr hat uns zu seinen Geboten so viele Verheißungen gegeben, das sollte sich doch alles im täglichen Leben wiederspiegeln.

Sicher, einige grundsätzliche Glaubensvoraussetzungen sollten gegeben sein , aber wenn das abgeklärt ist, sollte man beim Thema bleiben und aus eigener Erfahrung sprechen.

Die Lehre ist uns gegeben als Richtungsweisung unseres Denkens, Redens und Handelns. Ist der Mensch damit einverstanden, beginnt die Erfahrung und Veränderung des Lebens.
Der Herr wird uns von innen heraus helfen, immer ein rechtes Licht geben bei all unserem Tun .
Er ist es , durch dessen Gnade, oder Erkenntislicht wir alles besser verstehen und umsetzen können.

Je nach Hingabe und Ernsthaftigkeit läßt er uns dann erkennen, das wir ohne ihn nichts tun können, zumindest nichts wirklich gutes, denn dazu gehört die Liebe zu ihm und somit zu seinem Willen.

Da gäbe es dann tausenderlei zu berichten, denn das ganze Leben wird zu einer Schulung in Liebe, Demut ,Geduld, Sanftmut, Vergebungsbereitschaft, und der daraus gewonnenen Weisheit.

Ein solcher Erfahrungsaustausch wäre viel wertvoller, als so manche Glaubensdiskussion.

Eine Gemeinde, die ihre Mitglieder bedrängt und gar bedroht sollte getauscht werden gegen eine, die Liebe und Barmherzigkeit predigt und lebt.

Gelebtes Christsein bedeutet aber auch, niemanden zu ver-und beurteilen, sondern da hingehn, wo man sich noch unter allen Angeboten am wohlsten fühlt.

Ja, dein Thema ist schön, und da wir uns nun hinreichend über Mißstände erschöpft haben, mach doch mal einen Vorschlag, zu deinem Thema , wie folgst du Christus nach, was ist zur Zeit in deinem Leben dran zu lernen, zu lassen, oder zu verändern?

Ganz einfach und kurz ausgedrückt: Gottes- und Nächstenliebe.
Alles was darin mündet oder dies bewirkt ist für mich Gottesfolge. Dabei muss beachtet werden, dass jeder andere Gaben oder Talente hat. Jeder kann auf unterschiedliche Weisen Gott loben und unseren Mitmenschen dienen. Wir haben unsere Art dies zu tun und spüren dies. Dadurch halten wir das für richtig; ist es ja dann auch. Leider vergessen wir dabei, dass andere vielleicht anders sind, anders denken, anders fühlen, von Gott anders geschaffen sind und Gott von ihnen anderes verlangt. Ein Beispiel: Ein Mönch ist in seinem Kloster, liest die Bibel und meditiert stundenlang/macht Stille Zeit. Ein Gackler dagegen wirft sich voll ins Zeug und macht für den Herrn einen Tanz. Beide haben den Herrn versucht zu dienen und auf zwei ganz unterschiedliche Art Gottesliebe gezeigt. Jeder empfand seine Art für richtig und es war auch für jeden auf seine Art richtig und von Gott als Gottesliebe angenommen (davon bin ich überzeugt). Was nun, wenn der Mönch den Gauckler belehren möchte, wie man Gott lobt (nämlich duch Stille Zeit) oder vise versa. Der Mönch macht es aus guter Absicht, denn er hat gemerkt wie er Gott dadurch nahe kam, für den Gauckler (da er anders beschaffen und von Gott geformt ist) wäre es aber keine gute Form Gott zu preisen. So ähnlich ist es bei uns. Oft entdecken wir was gut ist und uns zu Gott bringt und wollen es anderen überstülpen. Oft meine wir das auch nicht schlecht. Ich tue z.B. gerade vor Ostern gerne fasten. Das war aber nicht immer so, erst seitdem ich in Taizé war und das ist auch nicht jedes Jahr so. Deswegen kann ich es gerne jedem empfehlen, kann mir aber auch gut vorstellen, dass es für viele nichts ist. Doof ist, wenn man das aus einem Pflichtbewusstsein erfüllt, wenn ich es vor Taizé gemacht hätte oder weil es ein Pfarrer so lehrt. Denn das wäre falsches Pharisäertum und genau das kritisiert Jesus an den "Schriftgelehrten".
Auf der anderen Seite muss man aufpassen nicht irgendwie alles freizügig sehen, Gottes Gebote übertreten, rumhuren und morden, denn das hat nichts mehr mit Gottes- und Nächstenliebe zu tun. Nur ein sinnloses festkrallen an irgendwelchen Worten ohne den Sinn zu verstehen und ohne sich dabei Gott (und Gott kann auch der Nächste sein; das geringste was Du deinem Nächsten angetan hast, das hast Du auch mit angetan) zu nähern, verfehlt den Sinn und das Wichtigste, auch das wollte uns Jesus lehren, das gilt für fasten, für so und so viele Stunden beten, für so und so viel spenden, für beten vor und nach dem Essen, für in den Gottesdienst gehen müssen etc. Das sind alles gute und lobenswerte Dinge, die nach meinem Verständnis Gottes-und Nächstenliebe ausdrücken, aber sie müssen aus dem Herzen kommen.

Die Jünger Jesu sind das beste Beispiel. Sie haben alles stehen und liegen lassen (Entscheidung) und sind Jesus buchstäblich nachgefolgt (Nachfolge). Ganze 3 Jahre lang. Wie viel haben sie von dem, was Jesus gelehrt hat (Bibellesen), verstanden? Wie viel davon haben sie umgesetzt (praktische Gott- u. Nächstenliebe)?

Streit, Überheblichkeit, Unglaube, Unverständnis... war unter den Jüngern.

Mt 17,17 "Jesus aber antwortete und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch erdulden?"

Joh 14,9 "Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht, Philippus?"

Mt 16,8-9 "Als das Jesus merkte, sprach er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, was bekümmert ihr euch doch, dass ihr kein Brot habt? Versteht ihr noch nicht? ....."

Durch meine bewusste Entscheidung mit Jesus zu gehen, fängt der Weg erst an. Die Entscheidung macht aus mir noch keinen guten oder verständigen Menschen. Erst der Weg mit Jesus zusammen, d.h. ständig mit Ihm in Kontakt zu bleiben, in Seinem Wort zu lesen, das gelesene verstehen(!!!!), dann umsetzen,.... bewirkt eine Änderung durch den Heiligen Geist. So erklärt Nachfolge die Schrift, bzw. Jesus selber.

Auch aus den Jüngern wurden erst später Gottes wertvolle Werkzeuge, die viel Frucht gebracht haben.

man kann Jesus nachfolgen... seine Lehren lesen bzw. hören...ihn vielleicht bewundern, ohne ein Nachfolger Jesus zu sein.
Die Nachfolge fängt, wie Elisa schon sagte, mit der Entscheidung an. Das wichtigste ist, dass ich das Opfer als die Sühnung MEINER Sünden annehme. Erst dann kann ich Jesu Jünger und entsprechend Nachfolger werden, sonst bin ich nur ein Zuschauer und Mitläufer. Die Nachfolge bedeutet auch immer, etwas aufzugeben. Bei den Jünger war es die Familie, der Beruf, bei mir ist es vielleicht etwas anderes, was mich jedoch genauso bei der Nachfolge hindert. Nachfolgen heißt wachsen, wenn wir aus den täglichen Kämpfen wenigstens ab und zu als Sieger rauskommen, dann haben wir wieder paar Stufen oder paar Meilen in der Nachfolge geschafft.

ohneja,ich sehe es genauso wie elisa und september.
am anfang steht eine bewusste entscheidung,dass ich Jesus mein leben überlasse,dass ER der Herr und Heiland m,eines lebens wird .
danach beginnt die nachfolge.
wenn ich Jesus folge,muss ich ständig in kontakt mit Ihm bleiben.ich möchte mit Ihm reden und auch zuhören,was ER mir zu sagen hat. ich möchte durch den Heiligen Geist in sein ebenbild verwandelt werden.
denn selbst bin ich nicht dazu in der lage.wenn ich es aus eigener kraft versuche,merke ich wie ich mich innerlich verkrampfe.ich spüre nur noch panik in mir,ich kann das nicht leisten,was von mir verlangt wird.
deswegen sagt Jesus ja auch zu uns:ich bin der weinstock,ihr seid die reben.
wer in mir bleibt und ich in ihm,der bringt viel frucht;denn ohne mich könnt ihr nichts tun.joh.15,5

davina schrieb:nochmals zurück zu deiner frage, wie wird man nachfolgerin jesu,
in dem ich seine lehre tue, das tun ist da gefragt,
das wissen ist werkzeug, das setz ich ein um seinen willen tun und vertrauen das er uns dabei hilft,
im tun, da geht es auch ums eingemachte, da geht es tiefer, man bleibt nicht an der oberfläche,

Liebe davina

Besser hätte ich meine Sicht zur wahrhaftigen Nachfolge nicht beschreiben können.

Danke

Liebe elisa

Die Bibel stammt nicht von Jesus, und jene die das AT vehement vertraten, hatten Mühe mit der Gotteslehre Jesus von Nazareth.

Deshalb finde ich es wichtig, dass Nachfolger JESUS sich auch an JESUS Worten in der Bibel orientieren.

Die Jünger Jesus lernten direkt von ihm, hörten seine Worte und wandten sie an. Die Verfolger Jesus waren Schriftgelehrte und verfolgten Jesus aufgrund seiner anderen Gotteslehre. Paulus ermahnt, in der Lehre CHRISTI zu bleiben und Johannes lehrt sogar, dass wer nicht CHRISTI Lehre bringe zu meiden sei.

Deshalb denke ich, dass jemand, der sich für die Jüngerschaft Jesus interessiert sich an SEINEN Lehren in der Bibel orientieren soll, respektive in den nachfolgenden Briefen von Paulus und Jüngern Jesus, wie sie Jesu Christi Lehre verstanden und umsetzten.

In Sache Vergebung bin ich überzeugt, dass auch dort Jesus Christus glaubwürdig beibrachte, wie der einzig wahre Gott, den Jesus VAter im Himmel nennt, Sünden vergibt. In der Nachfolge stehen bedeutet für mich, JESUS Vergebungslehren umzusetzen.

Wer sich vom Heiligen Geist im Alltag leiten lassen will, kann Gott darum bitten. Jesus lehrte den eigenen Tempel für den Heiligen Geist vorzubereiten, unreinmachende Gedanken zu verabschieden.

Findet der Hl.Geist Raum und ein warmes Herz, so liegt es nur noch an uns, ihm zu gehorchen und lieblose Einflüsterungen des Feindes Gottes lächelnd abzuweisen.

Gruss evangelia

Joh 8,28 Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin und nichts von mir selber tue, sondern, wie mich der Vater gelehrt hat, so rede ich.
Joh 12,49 Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, der hat mir ein Gebot gegeben, was ich tun und reden soll.
Joh 12,50 Und ich weiß: sein Gebot ist das ewige Leben. Darum: was ich rede, das rede ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.


es gibt noch mehr davon in der bibel. Jesus hat mitnichten einen anderen Gott verkündigt, sondern genau denselben, der aus dem at bekannt war. das problem war in der annahme JESU selber. die pharisäer wollten einen einfachen zimmermannjungen nicht als den sohn des höchsten anerkennen, es war ihnen unter ihr niveau. deshalb haben sie auch die heilsbotschaft der erlösung durch Jesus aus gnade nicht annehmen wollen.

Und genau das Allexa finde ich das geniale an Gott. Der Messias ist nicht aus einem Adelsgeschlecht, kein König dieser Welt, auch Herkules oder großer Schriftgelehrter, sondern er erniedrigte sich zum Zimmermannsjungen (nicht unbedingt der angesehenste Job) und ging zu den Aussetzigen. Er durchbrach alle Konventionen und Tabus, wenn diese der Nächstenliebe entgegenstand.
Auch die Johannesstellen zeigen eindeutig, dass er den Willen Gottes tut und er somit als Vorbild dient.
Dennoch sehe ich hier sehr allgemeine Antworten, die wenig mit der Praxis zu tun haben. Evangelias Problem war ja, ob z.B. 20 min. Bibel lesen pro Tag zum christl. Lebensstil dazugehört. Ich denke es gibt noch mehr solcher ganz praktischen und lebensnahen Vorstellungen, was zum Christsein dazugehört und was Nachfolge bedeutet, die eben nur schwer aus der Bibel zu entnehmen sind. Ich denke da müssen wir uns voll und ganz darauf verlassen was uns der Hl. Geist eingibt. Der Hl. Geist hat sehr viele Formen zu uns zu sprechen, nicht nur in der Stille Zeit oder durch unseren Willen, sondern manchmal auch durch unsere Geschwister im Glauben. Muss aber nicht sein, sie können sich auch täuschen. Vielleicht kann man einfach so was ausprobieren und schauen, ob sich was positives tut, ob es einem gut tut. Der Hl. Geist hat sehr viele Möglichkeiten uns was mitzuteilen. Meine Schwierigkeit, was kommt vom Hl. Geist und was nicht.

danke, jacko, dass du das ansprichst. das, was wir, christen, am meisten tun, ist strichlisten abzuarbeiten. wie die juden mit ihren 6hundertsoviel zusatzgeboten. ein ewiger streit, was soll man was soll man lieber nicht das hatten schon die jünger.

aber das ist ein haus bauen vom dach aus, anstatt vom grund beginnend.

wenn der grundbau steht, kommt der rest, also auch das dach automatisch an die richtige stelle.

wenn man ständige gemeinschaft mit Jesus unterhält, betet und in der bibel liest, baut man den grund, festigt ihn. der heiliger geist zeigt dann schon automatisch, was man tut oder lässt. Gott segnet dann das tun und auch das lassen, denn dann lebt man genauso, wie Gott es von uns möchte.