Eta Linnemann - da hatte ich mal ein Buch gelesen - ach, es ist alles schon solange her...
Ich bin mir sicher, dass Bultmann nicht das Wirken des Hl. Geistes leugnet
hm - Bultmann ist ne harte Nuss, schwer zu verstehen und zT auch widersprüchlich. Ich habe jetzt nochmal etwas nachgelesen - wenn man wirklich konsequent ist mit ihm, dann stimmt es, was Du schreibst, Jacko. Was heisst "Auferstanden ins Kerygma"? Schwierig...- und ich sehe es auch so, dass es sich bei diesen Geschichten zT. um Erklärungsversuche von Phänomenen handelt, die man damals vielleicht nicht einordnen konnte - eben: Besessenheit, Epilepsie. Es spielt auch letztlich keine Rolle, sondern wichtig ist, DASS Jesus sich, im Gegensatz zu allen anderen seiner Zeit, gerade NICHT von diesen Leuten abgewandt hat, sondern sich ihnen zugewandt und sie geheilt hat. DAS aber konnte er nur in der Vollmacht tun, die er hatte, weil er Gottes Sohn war und ergo den Heiligen Geist hat.
Die Stelle, wo Bultmann behauptet, Jesus hätte keinen Toten erweckt, wüsste ich gerne.
Ich habe es nachgeforscht, Du hast Recht, Jacko, die leugnet er, weil er es sich quasi naturwissenschaftlich nicht vorstellen kann. Okay, kann ich auch nicht, datum GLAUBE ich ja auch, dass es so war! Ich habe nie verstanden, warum die historisch kritische Methode eine Bedrohung des Glaubens sein soll. Es ist doch so, dass die Bibel ein Buch ist, in dem viele Texte stehen, deren Entstehungsgeschichte man nachweisen kann, die gewachsen sind, wo einer vom anderen abschrieb, wo Fehler zu finden sind uvm. Viele Texte sind Erklärungsversuche von Dingen, die man verstehen wollte. Vieles hat historische Wurzeln, vieles kann man tatsächlich festmachen - vieles nicht. ABER: die Bibel ist in erster Linie und dabei immer ein GLAUBENSZEUGNIS. Das heisst(und jetzt spreche ich mal nur fürs NT): sie ist ein Zeugnis dafür, wer Jesus Christus war, was er getan hat. WER er war, das hat den Autoren aber der Heilige Geist mitgeteilt (so wie er das meiner Meinung nach auch uns mitteilt, wenn wir glauben, dass Jesus der Sohn Gottes ist). ABER: es gibt selbst innerhalb des NT Bibelstellen, die sich diametral widersprechen. Typisches Beispiel die Johannesoffenbarung. Deren Christusbild, in der Jesus als der Rächer und Richter mit Schwert geschildert wird, der aussortiert passt für mich nicht zusammen mit einem Christus, den die Evangelien schildern als denjenigen, der sein Leben hingibt für alle Menschen. Will heissen: selbst im NT gibt es verschiedene "Schulen" und verschiedene Interessen und selbst da fängt es schon an (so wie heute), dass Du Zeugnisse findest für Judenchristen oder Heidenchristen uvm. Und nun? WER hat den Heiligen Geist? Nur die einen - oder die anderen? Diese Frage ist ja aktuell auch heute noch. Die kath. Kirche sagt zB: nur WIR haben ihn. Die anderen Kirchen nehmen ihn aber auch für sich in Anspruch. Deswegen muss es ja irgendein Kriterium geben, oder? Für mich ist das Kriterium oder der Hl. Geist da am Werk, wo Jesus Christus als der Sohn Gottes und als eine Person der Trinität bekannt wird, der für uns gestorben und uns vom Tod und der Sünde erlöst hat. Oder kürzer gesagt: Alles das, was im Apostolischen Glaubensbekenntnis steht, muss erfüllt sein.